Raum 4
Das Arbeitserziehungslager Liebenau
Während des Zweiten
Weltkriegs errichtete die Geheime Staatspolizei (Gestapo) über 200 sogenannte
Arbeitserziehungslager zur willkürlichen Disziplinierung, Bestrafung und
Ausbeutung vor allem ausländischer Zwangsarbeitskräfte. Als eines der ersten
dieser Straflager entstand in Abstimmung der Gestapo mit der Firma Wolff &
Co. im Sommer 1940 am Rande Liebenaus ein Arbeitserziehungslager, dessen
Häftlinge vor allem beim Bau der Pulverfabrik eingesetzt wurden. Der
unmenschlichen Behandlung auf der Baustelle und im Lager fielen bis zu dessen
Auflösung im Mai 1943 mehr als 250 Menschen zum Opfer.